Vor drei Tagen erklärte Google Mitarbeiter John Müller in einem Google+ Posting, dass das Google Authorship keine Rolle mehr in den Suchergebnissen spielen wird. In den letzten Tagen wurde das Thema heiß diskutiert. Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, dass nicht selten das Google Authorship mit dem Google Authorrank verwechselt wird. Der Artikel erklärt den Unterschied zwischen Authorrank und Authorship und zeigt, warum der Authorrank weiterhin wichtig ist.
Das WAR Google Authorship
Google Authorship war ein Markup (ähnlich schema.org) im Code einer Webseite, das Autoren ermöglichte, Content öffentlich als ihren eigenen auszuzeichnen. Dazu waren zwei Schritte nötig. Zum einen musste auf der Webseite der entsprechende Code (rel=author bzw. rel=me) hinterlegt werden und zum anderen musste der Author auf Google+ bestätigen, dass er einen Beitrag zu der Webseite leistet, auf der sein Content veröffentlicht wurde.
Die Autoreninformationen aus Google+ wurden dann mit den Suchergebnissen verknüpft. War Google Autorship erfolgreich eingerichtet konnten Suchende in den Suchergebnissen das Autorenbild, den Namen des Autors und die Google+ Kreise einsehen. Die Bilder sind bereits seit Mitte Juni nicht mehr in den SERP´s zu sehen. Seit dem 28.08.2014 sind nun auch alle weiteren Autoreninformationen aus den Suchergebnissen verschwunden.
John Müller hat in den Kommentaren in seinem Google+ Posting außerdem verlauten lassen, dass Google die Informationen des Autors auch nicht im Hintergrund weiterverwendet. Das eingebaute Codesnippet ist also wertlos und kann entfernt werden.
An dieser Stelle ein Gedanke von mir: Theoretisch zählt die Verlinkung zu Google+ als ein ausgehender Link. Man verschenkt also Linkjuice, wenn man den Link im Code nicht entfernt.
Das IST der Authorrank
Bereits in einem älteren Artikel habe ich den Authorrank erklärt. Es handelt sich um ein Patent von Google, das eigentlich unter dem Namen Agentrank eingetragen wurde. Grundidee des Authorranks ist es, einem verifizierten Autoren mit einem Dokument im Internet zu verknüpfen und damit die Urheberschaft zu bestätigen. Die Suchmaschine ist dadurch (vermutlich) in der Lage, einem Autor einen „Expertenstatus“ zuzuschreiben und so die Suchergebnisse relevanter zu gestalten.
Endziel des Authorranks ist es, Dokumente von vertrauenswürdigen Experten besser zu bewerten, als vergleichbare Dokumente aus nicht vertrauenswürdigen Quellen bzw. Autoren. Ob dieses Konzept inzwischen bei der Bewertung von Webseiten Anwendung findet, lasse ich mal dahingestellt sein. Vermutlich ist ist der Authorrank jedoch bisher nicht Teil der Bewertung einer Internetseite.
Der Authorrank hat insoweit also nur marginal etwas mit dem Authorship zu tun. Das soziale Netzwerk Google+ spielt bei der Bewertung von Autoren eine wichtige Rolle. Wer weiterhin seinen „Expertenstatus“ aufbauen will, der sollte weder seinen Namen in Google+ ändern (z.B. einen Fantasienamen wählen), noch das Netzwerk an sich unterschätzen. Google+ wird in der Zukunft von Google eine wichtige Rolle spielen.
Fazit
Google Authorship starb mit dem Posting von John Müller. Der Google Authorrank spielt aber weiterhin eine wichtige Rolle. Um dem Spam im Netz Herr zu werden, wird Google über kurz oder lang zum Authorrank greifen und vertrauenswürdige Autoren mit besseren Rankings belohnen.
Ich für meinen Teil werde weiterhin versuchen, meinen Authorrank aufzubauen. Eric Schmidt führte bereits in seinem Buch (The New Digital Age erschienen 2013) aus, dass die Bindung von Content an vertrauenswürdige Autorenprofile eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Spam spielen wird.
Auch ohne das Google Authorship ist die Suchmaschine in der Lage, den Urheber eines Dokuments zu erkennen und diese Daten zu seinem Vorteil zu nutzen. Daran sollte man als Webmaster nie vergessen.
Peter says
Endlich der richtige Schritt gegen Spam! Der Artikel scheint schon etwas älter zu sein – lese ich allerdings zum ersten Mal. Trotzdem danke!