SEO-Tools können in zwei Kategorien eingeteilt werden: Zum einen die Profi-Tools, die eine unglaubliche Masse an Features bieten, sich aber für kleinere Projekte preislich kaum rentieren. Zum anderen die kostenlosen oder sehr günstigen Tools, die aber leider häufig mit Analysefehlern und mangelhafter Datenbasis glänzen.
Das Tool Pagerangers * füllt hier eine wichtige Lücke. Ich haben mir das Tool im Detail angesehen und einige Tage getestet. Im folgenden findet ihr eine Übersicht über die Funktionen sowie positive und negative Aspekte, die mir an dem Tool aufgefallen sind.
Pagerangers - Die wichtigsten Funktionen im Überblick
Pagerangers als reines SEO-Tool zu bezeichnen ist etwas irreführend. Eigentlich ist es eine Toolbox, die aus vier verschiedenen Tools besteht. Die einzelnen Tools werde ich gleich noch im Detail vorstellen.
Eines sei aber schon zu Beginn gesagt: Das Pagerangers-Tool ist insgesamt sehr übersichtlich aufgebaut. Im Top Menü finden sich die jeweiligen Module. Das Hauptmenü befindet sich klassisch auf der linken Seite. Je nachdem in welchem Bereich man arbeitet, findet man auf der rechten Seite weitere hilfreiche Tools. Im Bereich der OnPage Optimierung ist auf der rechten Seite eine ToDo-Liste und einen Bereich für Notizen eingeblendet. Das finde ich sehr gelungen, dann so kann ich meine Arbeitsschritte zu Optimierung meiner Webseite direkt planen, wenn mir ein wichtiger Fehler auffällt.
Das Monitoring Modul
Das Monitoring Modul der Pagerangers erfüllt einen dualen Zweck. Zum einen werden die eigenen Rankings überprüft und in einem Rankingverlauf mit Historie dargestellt. Dafür überprüft das Tool in regelmäßigen Abständen (die Regelmäßigkeit lässt sich in den Optionen einstellen) die Google Suchergebnisseiten und überprüft die Rankings der zuvor festgelegten Keywords. Bisher können lediglich die Rankings auf Google (es gehen diverse Länder) abgefragt werden. Zudem können auch die mobilen Rankings und die Rankings fürs Tablet überprüft werden.
Eine zweite Auswertung bezieht sich auf die Mitbewerber. Auf Basis der einzeln angelegten Keywords ermittelt das Tool automatisch (geht aber auch manuell!) die stärksten Mitbewerber. Auf Basis dieses Keyword-Sets erfolgt dann eine Analyse der Mitbewerber.
Stärkstes Tool ist dabei für mich der direkte Vergleich der jeweiligen Rankings. Pro Keyword werden in Spalten die einzelnen Mitbewerber miteinander verglichen. Dadurch habe ich Veränderungen direkt im Blick und kann entscheiden, bei welchem Keyword ich nachbessern muss.
Mir gefallen besonders die automatischen Vorschläge für neue Mitbewerber. Das Tool prüft regelmäßig, welche Mitbewerber neu dazugekommen sind.
Das Search Console Modul
Im Search Console Modul können die Daten aus der Google Search Console importiert und analysiert werden. Der Import der Daten funktioniert direkt über die Freigabe der Search Console Property. Einmal angelegt werden also regelmäßig alle frischen Daten importiert und auch über den typischen 90 Tage Zeitraum hinaus gespeichert.
Die Daten aus der Search Console werden dann aufbereitet und sind in diversen Auswertungen übersichtlich dargestellt. Zum Beispiel gibt es eine Auswertung, die alle Rankings zu den jeweiligen Keywords aus der Search Konsole auflistet. Auch gibt es eine Auflistung aller URL´s und dem jeweils für die URL rankenden Keyword. Dadurch sieht man auf einen Blick, ob URL`s auch für mehrere Keywords ranken.
Das Search Console Modul bereitet die importieren Daten ausschließlich auf, hier werden keine eigenen Daten hinzugefügt oder ergänzt. Die Daten werden durch das Modul in einen "Lesbaren" Zustand gebracht und zur Analyse gespeichert.
Übrigens: Anfangs war ich etwas irritiert von den Nachkommastellen in den Rankings aus der Search Console. Das liegt z.B. daran, dass Google einige Keywords öfters crawlt. Wenn ein Keyword morgens auf Platz 1 ist und Abends auf Platz 2, dann wir hier als Ranking 1,5 angegeben.
Das OnPage-SEO - Modul
Na klar: Die klassische OnPage-Analyse darf in keiner SEO-Suite fehlen. Auch das Pageranger-Tool liefert eine aussagekräftige OnPage-SEO Analyse. Das OnPage-Modul ist sehr einfach aufgebaut, was besonders Anfänger eine große Hilfe ist.
Auf dem Dashboard findet sich eine Liste der kritischsten SEO-Fehler. Mit einem Klick darauf, werden Detaillisten angezeigt auf denen der Fehler vorkommt. Durch einen weiteren Klick wird die entsprechende Seite geöffnet, sodass man den Fehler gleich beheben kann.
Zu jedem Fehler gibt es eine Beschreibung über die man sich eingehend über das Problem informieren kann. Auch diese Funktion ist ein dicker Bonus für Anfänger, die sofort mit der Optimierung starten wollen.
Positiv ist mir aufgefallen, dass das Onpage Tool, im Gegensatz zu anderen SEO-Tools nicht überladen wirkt. Ich wurde nicht mit Fehlerhinweisen bombardiert, sondern es werden nur die wichtigsten Fehler angezeigt. Allerdings kann man jederzeit ins Detail gehen und jeden noch so kleinen Fehler beheben.
Mir fehlt allerdings gerade im Bereich OnPage Analyse noch eine "Struktur-Karte" der internen Verlinkung. Damit meine ich eine Karte aller Unterseiten und ihrer jeweiligen internen Links. Für mich zählt das zu den wichtigsten Tools einer OnPage Analyse, denn dadurch lassen sich Hub-Seiten erkennen, bzw. grafisch darstellen, wo Hub-Seiten erstellt werden müssen. Aber das Pagerangers-Team ist gut drauf und ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft noch einige nette Features bekommen werden.
Das Backlink - Modul
Last but not least: Ein Backlink-Modul. Wie lange habe ich auf ein kostengünstiges Tool gewartet, dass neben den "Standard"-Features auch eine Backlink Analyse anbietet? Und hier ist es nun.
Wie funktioniert die Backlink Analyse im Pagerangers-Tool? Die Datenbasis für das Backlinkmodul gründet sich auf drei Quellen:
- Daten aus Google Analytics der entsprechenden Webseite
- Eigene Backlink-Crawler der Pagerangers
- Eine externe Quelle
Der Ansatz, Quellen für Backlinks aus Google Analytics zu beziehen, finde ich genial. Analysiert wird, über welche Verweise Traffic auf die Webseite geleitet wird. Dadurch wird eine Liste der wichtigsten Links erstellen - denn wir wissen ja: Links die Traffic bringen, dass sind die guten Links.
Einziger Negativpunkt hier: Eine Anbindung zu den "Backlink-Platzhirschen" AHREFS und Majestics ist bisher nicht geschaffen. Das ist zwar schade, aber für den günstigen Preis ist das verständlich.
In der Liste der Backlinks findet sich neben dem Ankertext auch einen Indikator für die Qualität des Backlinks und ob dieser NoFollow oder DoFollow ist. Der Indikator berechnet sich nach Aussagen des Toolanbieters aus der Domainpopularität der jeweiligen verlinkenden Seite.
Meine Erfahrungen - Positives und Negatives
Ich habe das Tool jetzt ein paar Tage lang intensiv getestet. Mir ist aufgefallen, dass einige Reports, vor allem der Backlink Report, teilweise sehr lange lädt (manchmal eine halbe Minute oder länger). Ich kenne das von anderen Tools gerade kurz nach dem Start, deswegen bin ich guter Dinge, dass dieses Problem in nicht allzu langer Zeit der Vergangenheit angehören wird.
Der Preis des Tools ist natürlich genial. Tools zu Backlink Analyse allein, bekommt man nicht unter 100 € im Monat, was sich natürlich nicht jeder Webmaster gleich leisten kann / will. Nun gut, die Datenbasis ist natürlich nicht so erhaben, wie die der Platzhirsche. Aber damit kann ich absolut leben. Zumal das Tool neben der Backlink Analyse eben auch mit 3 weiteren Modulen aufwartet.
Natürlich muss man wissen was man braucht. Wer das beste aus dem Bereich Onpage Analyse will, geht vermutlich zu Onpage.org und latzt da 100 € im Monat. Wer die beste Datenbasis im Bereich Links will geht entweder direkt zu AHREFS oder Majestic oder eben zu einem SEO-Tool wie Sistrix, dass diese Daten integriert hat. Aber auch hier ist unter 100 € im Monat nichts zu machen,.
Die Pagerangers sind mit ihrem Tool bestens positioniert. Das Tool ist nicht kostenlos aber so günstig, dass es sich auch kleine Nischenseitenbetreiber leisten können. Auch für die meisten mittelständischen Unternehmen, dürfte das kleinste Paket absolut ausreichend sein.
Preise - Soviel kosten gute Analysen
Die Pagerangers bieten drei Preismodelle. Die Preismodelle unterscheiden sich vor allem in der Anzahl der analysierbaren Projekte, der Anzahl der Backlinks sowie die Anzahl der crawlbaren URL´s.
Das günstigste Paket kostet 19,95 € (netto) pro Monat und beinhaltet die Analyse von 3.000 Unterseiten sowie 1.000 Backlinks und 200 Keywords.
[Nachtrag vom 02.05.2017] Leider haben die Preise des Tools stark angezogen. Das Starterpaket schlägt inzwischen mit 39,95 € zu buche. Zwar gibt es dafür auch 500 Keywords für den RankingCheck und insgesamt 3.000 Backlinks zur Analyse. Allerdings scheint mir der Preis dann doch etwas hoch, denn außerdem Landingpage-Modul sind bisher keine größeren Veränderungen mehr vorgenommen worden.
Die Preise für die Professional- und die Business Version sind allerdings gleich geblieben.
Die folgenden Paket unterscheiden sich dann nur noch durch mehr Keyword Rankings und mehr zu analysierenden URL´s. Außerdem können mehrere Projekte gleichzeitig angelegt werden.
Übrigens: Whitelabel Auswertungen für SEO-Agenturen gibt es bisher nicht. Ebenso fehlen auch aussagekräftige PDF-Reports. Allerdings stehen diese Features schon auf der ToDo-Liste der Pagerangers. Geplant sind diese Features wohl für das Jahr 2017!
Pagerangers - Was habt ihr in Zukunft geplant?
Natürlich konnte ich mir nicht verkneifen nach den Zukunftsplänen des Toolanbieters zu fragen. Noch Ende diesen Jahres soll ein fünftes Modul das Licht der Welt erblicken. Wer errät es? Na, na? Richtig! Geplant ist ein Content / Landingpage Modul. Teil des Moduls wird nicht nur eine WDF * IDF Analyse sein sondern noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, den Content einer Webseite zu analysieren und zu verbessern.
Mein Fazit zum Pagerangers-Tool
Je mehr ich mich mit dem Tool beschäftigt habe, desto erstaunter war ich. Das Tool ist erst im April diesen Jahres gestartet. Aber trotzdem bietet es bereits jetzt eine sehr gute Basis für eine vernünftige und nachhaltige SEO-Optimierung aber auch für die Überwachung eines laufenden Projekts.
Der Preis ist mit 19,95 € absolut in Ordnung, vor allem wenn man bedenkt, dass vergleichbare Tools oft das fünffache kosten.
An der Datenbasis für die Backlinks müssen die Rangers sicher noch feilen. Allerdings ist das Tool preislich auch nicht mit den Platzhirschen in diesem Sektor zu vergleichen. Mal davon abgesehen, dass ich kein Tool kenne, dass zu diesem Preis überhaupt eine Backlink Analyse anbietet.
Insgesamt bin ich wirklich begeistert. Unter den Hunderten von SEO-Tools da draußen, ist das Pagerangers-Tool eine echte Perle. Starke Analysen, tolle Ideen und eine saubere und logische Umsetzung. Dazu noch ein nettes Team das schnell auf Fragen und Anregungen reagiert, und eine volle ToDo-Liste für neue Features im Hinterkopf hat. Und nicht zu vergessen, die Jungs kommen aus dem schönen Köln! 🙂
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