Die Optimierung einer Webseite für Suchmaschinen ist ein elementarer Bestandteil des Online-Marketings. Oft sind es einfache Schritte, die bereits viel bewirken können.
Das WordPress SEO Kompendium schließt die Lücke zwischen Theorie und Praxis mit einer Schritt für Schritt Anleitung die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene nutzbar ist.
SEO-Plugins für WordPress
SEO Plugins helfen, alle relevanten Einstellungen zur Suchmaschinenoptimierung komfortabel einzustellen. Es gibt einige Einstellungen, die WordPress von Haus aus mitbringt. Für weitere Einstellungen braucht man jedoch ein fähiges SEO-Plugin. Es gibt drei bekannte SEO Plugins für WordPress:
Weiterhin gibt es unzählige kleinere SEO Plugins im WordPress Plugin Repository. Jedes Plugin hat Vor- und Nachteile. Ich persönlich nutze das WordPress SEO Plugin von Joost de Valk, weswegen sich die folgende Anleitung zum Onpage SEO auf diese Plugin stützen wird. Trotzdem sind die meisten beschrieben Schritte auch mit den anderen Plugins möglich.
Suchmaschinen-Sichtbarkeit
Um die Struktur einer Webseite so einfach wie möglich zu halten, bedarf es eines guten Konzepts. Struktur erreicht man in WordPress vor allem durch zwei Faktoren: Permalinks und die richtige Nutzung der Elternfunktion bei der Seitenerstellung.
Der Grundbaustein für die Indizierung einer Webseite bei Suchmaschinen sind die Privatsphären-Einstellungen von WordPress. Diese sind normalerweise bereits bei der Installation von WordPress richtig eingestellt. Ein Check dieser Einstellung lohnt trotzdem. Die Einstellungen findet man unter „Einstellungen -> Lesen -> Suchmaschinen-Sichtbarkeit“
Permalinks
Permalinks ersetzen die willkürlich gesetzte Zahlenkolonne innerhalb der URL. In den Standardeinstellungen ist WordPress in diesem Bereich nicht suchmaschinenfreundlich eingestellt. Die Standardeinstellung in WordPress sieht so aus:
Was für einen Besucher keinen Gewinn darstellt, ist auch für Suchmaschinen nicht optimal gestaltet. Durch „sprechende URLs“ lässt sich die Struktur einer Webseite signifikant verbessern. Deswegen sollten Permalinks genutzt werden. Die Einstellung dafür findet sich unter „Einstellungen -> Permalinks“.
Unterseiten nutzen
Für die Elternfunktion (Unter- oder Hauptseiten) der Seiten braucht man ein sehr gutes Konzept. Denn die Funktion dient nicht nur der Struktur im Backend. Weist man einer WordPress-Seite eine Unterseite zu, wirkt sich das auf die gesamte URL-Struktur aus.
Ändert man diese Struktur, ist die Seite unter der alten URL nicht mehr zu erreichen. Hier passieren häufig Fehler, die direkten Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung innerhalb von WordPress haben.
Die Zuweisung einer Seite als Unterseite oder als Hauptseite findet in den Optionen innerhalb der Seitenbearbeitung statt. Beim Erstellen oder Bearbeiten einer Seite findet man auf der rechten Bildschirmseite die Attribute der Seite. Dort kann man die Seite als „Unterseite“ oder als „Hauptseite“ deklarieren.
Mit speziellen Plugins wie CMS Page Tree View oder CMS Page Order kann man die Seiten auch per Drag & Drop verschieben. Die beiden Plugins sind allen, die häufig mit Seiten anstatt mit Artikeln arbeiten, zu empfehlen.
Beschreibungen von Bildern
Suchmaschinen können Bilder nicht interpretieren. Deswegen ist es wichtig Bilder mit aussagekräftigen Beschreibungen zu versehen, denn diese können sehr wohl durch Suchmaschinen gelesen werden. Auch der Dateiname des Bildes sollte die richtigen Keywords aufweisen um Google einen möglichst eindeutigen Hinweis zu geben.
In WordPress können diese Daten direkt in der Mediathek angepasst werden. Die Einstellungen findet man unter „Medien -> Medienübersicht -> Bild bearbeiten“. Man sollte darauf achten, jedem Bild einen Titel und eine Beschreibung zu geben.
Linktitel nutzen
Auch beim Setzen von Links sollten Webmaster den Suchmaschinen so viele Hinweise wie möglich geben. Dazu gehören aussagekräftige Linktitel. Um innerhalb eines Artikel einen Link zu setzen, markiert man ein Wort oder ein Satzteil und klickt dann im Editor auf den Linkbutton (Siehe Screenshot). Dort lässt sich sowohl Ziel des Links, als auch ein Titel vergeben.
Der Titel spielt auch aus Gründen der Usability eine entscheidende Rolle. Der Link Titel wird dem Leser bei einem „Mouseover“ angezeigt.
Titel und Meta Beschreibung der Startseite
Die MetaTags gehören zu den wichtigsten Faktoren einer erfolgreichen Onpage Optimierung. Der Startseite kommt dabei die wichtigste Bedeutung zu. Deswegen sollte man sich die Startseite besonders genau anschauen und die Titel und die Meta Beschreibung kontrollieren. Im SEO Plugin von Yoast findet man diese Einstellung unter „SEO -> Titel & Metas -> Home -> Homepage“.
Diese Angaben sind wichtig, denn Sie repräsentieren die Webseite später in den Suchergebnissen. Suchmaschinen sind zwar nicht verpflichtet, diese Daten zu übernehmen. Doch trotzdem machen Sie das in den meisten Fällen. Ein entsprechender Eintrag in den Suchergebnissen sähe dann so aus:
Wie man an diesem Beispiel sehen kann, werden sowohl Titel als auch die Meta Beschreibung von Google übernommen.
Titel und Meta Beschreibung von Seiten und Artikeln
Die Titel und Meta Beschreibung von Seiten und Artikel ist sehr wichtig. Für die gesamte Webseite lässt sich dafür ein Grundmuster festlegen. Diese Option findet man unter „SEO -> Title & Metas -> Artikeltypen“. Hier lassen sich die Titel und Meta Descriptions für Artikel, Seiten und Medien konfigurieren.
Das funktioniert jeweils mit Variablen. Am wichtigsten ist hierbei die Variable „%%title%%“, der dem Titel der Seite oder des Artikels darstellt und die Variable „%%sitename%%“ , die für den Namen der Seite steht. Ich nutze jeweils nur den Title der Seite bzw. des Artikels.
Die Meta Beschreibung setzte ich grundsätzlich nicht für alle Seiten ein. Diese vergebe ich für jeden Artikel einzeln. Dafür finden wir später noch eine entsprechende Option.
Dabei sollte man bedenken: Es handelt sich hier um eine Grundeinstellung, die seitenweit durchgeführt wird. Einzelne Artikel und Seiten kann man jeweils abweichend zur Grundeinstellung mit anderen Optionen versehen, doch dazu später. Im Plugin sehen die Einstellungen wie folgt aus:
Nachdem man die globalen Einstellungen innerhalb des WordPress SEO Plugins von Yoast vorgenommen hat, können individuelle Änderungen im Artikel selbst durchgeführt werden. Öffnet man einen Artikel oder eine Seite, befindet sich unter dem Artikel ein Feld in dem man verschiedene Faktoren individuell optimieren kann.
Hier können sowohl ein individueller Titel, sowie eine abweichende Meta Description vergeben werden. Außerdem können einzelne Artikel auf NoFollow oder NoIndex gestellt werden. Zudem sind Einstellungen für die Sitemap und für Social Networks vorhanden.
Empfehlung: Jeden Artikel und jede Seite einzeln optimieren. Das bringt den größten Erfolg.
NoIndex Inhalte verwalten
Einige Inhalte einer Webseite sollten für Suchmaschinen nicht indexierbar sein. Dazu gehören vor allem Seiten, die nicht in den Suchergebnissen erscheinen sollten. Auch in WordPress gibt es solche Seiten, zum Beispiel Kategorieseiten oder Taxonomieseiten. Diese Seiten sind für neue Besucher nur dann wertvoll, wenn sich diese bereits auf der Webseite befinden. Die Einstellungen dazu findet man unter „SEO -> Title & Metas -> Taxonomien“
Sitemaps hinzufügen
Sitemaps spielen in der Suchmaschinenoptimierung immer noch eine große Rolle. Auch wenn Suchmaschinen besser werden, sind Sitemaps ein Bonus, auf den man nicht verzichten sollte. Gerade große bis sehr große Seiten profitieren davon, die Webseite für Suchmaschinen bestmöglich aufzubereiten.
In WordPress gibt es verschiedene Plugins zum Erstellen einer Sitemap. Das WordPress SEO Plugin von Yoast hat bereits eine Funktion zur Darstellung einer Sitemap an Bord. Die Konfiguration dazu findet man unter „SEO -> XML-Sitemaps“. Die Erstellung der Sitemaps funktioniert automatisch. Nach der Erstellung eines neuen Artikels muss kein Update der Sitemap durchgeführt werden.
Ein weiteres Plugin, welches an dieser Stelle genannt werden muss, ist das Google XML-Sitemaps Plugin, welches sehr häufig genutzt wird. Wer hier also nicht auf ein entsprechendes „All-Inclusive-SEO Plugin“ setzt, kann auch zur Einzellösung greifen.
Breadcrumbs
Breadcrumbs sind ein gute Möglichkeit, die interne Verlinkung der Webseite zu stärken. Sollte das Theme diese Möglichkeit nicht anbieten, können die Breadcrumbs über das WordPress SEO Plugin von Yoast aktiviert werden. Die Breadcrumbs Funktion findet man unter „SEO -> Interne Links“
Es gibt noch einige Möglichkeiten, die Breadcrumbs zu designen. Diese spielen aber nicht unbedingt eine entscheidende Rolle für die Suchmaschinenoptimierung.
OpenGraph Attribute
Social Networks gehören zu jeder erfolgreichen Marketingstrategie. Auch für Suchmaschinenoptimierung spielen Social Media Signale eine immer größere Rolle. Deswegen macht es durchaus Sinn, eine Webseite gleich für den Einsatz in Social Networks vorzubereiten. Die OpenGraph Tags spielen dabei eine wichtige Rolle.
OpenGraph Tags sorgen zum Beispiel dafür, dass beim Teilen eines Inhalts das richtige Vorschaubild erscheint. Und sollte einmal kein Bild im Artikel enthalten sein, könnte man stattdessen das Firmenlogo als Standardbild hinterlegen. Die Konfiguration findet man unter „SEO -> Social“
Google Authorship aktivieren
Das Google Authorship ist bisher noch kein Rankingfaktor. Viele Experten sind jedoch der Meinung, dass es früher oder später ein entscheidender Rankingfaktor werden könnte. Deswegen sollte man bereits jetzt vorsorgen, indem man den Author der Webseite mit seinem Google+ Account verknüpft. Dadurch zeigt man Google, wer der Autor der Webseite ist.
Das Thema „Authorship“ ist nicht einfach zu verstehen. Die folgenden beiden Artikel helfen dabei: „Rel=Author – So funktioniert die Verbindung zu Google+“ und „10 Praktische Maßnahmen zur Stärkung des Authorranks“
Die Umsetzung des Authorships in WordPress ist allerdings sehr einfach. Wer das WordPress SEO Plugin von Yoast nutzt, findet unter „Benutzer -> Alle Benutzer -> Dein Benutzername“ unter „Kontaktinfo“ die Option „Google+“. Hier trägt man einfach die vollständige Adresse zu seinem Google+ Profil ein. Bei mir steht da „https://plus.google.com/u/0/109074769060063173280“.
Sobald man die Adresse zum Google+ Profil hinterlegt hat, muss lediglich in Google+ die Webseite bestätigt werden. Dazu muss die Webseite einfach im Google+ Profil unter „Blogs/Webseiten“ hinterlegt werden. Danach kann man mit dem Rich Snippet Testing Tool die Einstellungen überprüfen. Wird das Profilbild des Autors aus Google+ angezeigt, funktioniert die Einbindung einwandfrei.
Marco says
Alles in allem ein solider Artikel für WordPress-Einsteiger. Man sollte aber auch beachten, das die meisten dieser Tipps nur wirklich etwas bringen, wenn das verwendete Template, gerade im Bereich der Free-Templates zu beachten, eine korrekte semantische Auszeichnung und weitere SEO-relevante Merkmale besitzt. Wenn es da schon hakt, bringt das beste SEO-Plugin nichts.
Marco says
Achja, es heißt „Breadcrumbs“, nicht „Breadcrumps“ 😉
Michael Boenigk says
Hi Marco,
danke dir. Total peinlich, ich habs korrigiert 🙂
Grüße
Micha
Thomas says
Hi Michael,
legst du keinen Wert auf korrekte Rechtschreibung oder wieso ist jeder Artikel zum Thema Suchmaschinenoptimierung bei dir voll mit Rechtschreibfehlern?
Ein oder zwei wären ja ok, aber du hast ziemlich viele in jedem einzelnen Artikel.
Das verleiht den Artikeln so einen Beigeschmack von der Art „schnell gemacht, wenig auf Qualität geachtet“.
Grüße
Thomas
Michael Boenigk says
Hi Thomas,
danke für dein Feedback. Obwohl ich jeden Artikel mehrmals kontrolliere können Rechtschreibefehler vorkommen.
Beste Grüße
Micha
Michael Boenigk says
Hi Marco,
da hast du absolut Recht. Deswegen empfehle ich auch jedem meiner Kunden/Leser das Genesis Framework. Leser die sich da noch informieren wollen empfehle ich meinen Artikel über die Qualitätsmerkmale von WordPress Themes und meinen Artikel zu WordPress Frameworks. Vielen Dank für dein konstruktives Feedback!
Grüße
Micha
Karlo says
Eine exzellente und gleichzeitig einfache Zusammenfassung!
Traumkörper says
Hallo zusammen,
wollte die Diskussion mal auf das „Author“-Tag lenken. Laut einigen Quellen (so auch Yoast-Plugin) spielt das rel = author keine Rolle mehr und wurde von Google angeblich eingestellt. Was sagt ihr dazu? Benutzt ihr den Tag noch?
Ich habe ihn vorsichtshalber noch in meinem Template gelassen. Eine eindeutige Meinung zu dem Thema habe ich aber noch nicht bekommen.
VG
Mario Gülten says
Meiner Meinung nach ist SEO je nach Branche 50-70 Prozent eines Projektes. Sehr gut geschriebener Artikel für WP-Einsteiger. ::) Weiter so…
Viele Grüße
Schlüsseldienst Ingolstadt Heinrichs says
Vielen dank für den guten Artikel. Ich bin gerade dabei viel über WordPress zu lernen, damit ich eine bessere Seite für mienen Schlüsseldienst machen kann. Jeden Tag lernt man was neues!
Gruß.
Michael Boenigk says
Hallo Schlüsseldienst,
danke für das Lob 🙂
Grüße
Micha
Vanessa Hindinger says
Habe das Problem, den Title und die Metatags meiner Startseite nicht manuell generieren zu können. Weiß jmd Rat?
Michael Boenigk says
Hi Vanessa,
wenn du eine WordPress-Seite als Startseite nutzst, dann muss die Einstellungen mit dem SEO-Plugin nicht unter allgemein vornehmen, sondern direkt auf der Startseite selbst. Dazu einfach im Admin-Dashboard unter „Seiten“ deine Startseite auswählen, so als ob du diese bearbeiten willst. Und dann die entsprechenden Werte setzen.
Grüße
Micha
Chrissi says
Hallo Michael,
vielen Dank für den Artikel! Ich bin ganz neu in dem Bereich und freue mich immer über anfängerfreundliche und verständliche Artikel in Bezug auf SEO! Arbeite ebenfalls mit WordPress und konnte mich super an deiner Beschreibung „entlanghangeln“!
Grüße, Chrissi
Michael Boenigk says
Hi Chrissi,
freut mich das es dir gefällt 🙂 Danke für das Lob!
Grüße
Micha