Performance Marketing mit Google Adwords oder Facebook ist eine häufig genutzte Werbemaßnahme, und das nicht ohne Grund. Es ist extrem effektiv und es gibt viele namhafte Agenturen, die Performance Marketing als Basisleistung anbieten. Viele Unternehmer verkennen allerdings, dass sie viel mehr aus ihrem Marketing Budget herausholen könnten, wenn sie die Performance Marketing Maßnahmen mit etwas Suchmaschinenoptimierung „würzen“ würden. Der Artikel zeigt, wie man dabei vorgehen kann.
Was ist überhaupt Performance Marketing?
Performance Marketing ist eine gerne und extrem häufig genutzte Online-Marketing Maßnahme. Das liegt vor allem daran, dass die Wirkung dieser Werbeart so einfach zu errechnen ist. Laut Wikipedia wird Performance Marketing wie folgt definiert: „Der Einsatz von Onlinemarketinginstrumenten mit dem Ziel, eine messbare Reaktion mit dem Nutzer zu erzielen“.
Ein Beispiel: Nehmen wir an ich möchte ein E-Book für 19,99 € verkaufen. Ich bewerbe dazu mein Produkt mit Google Adwords. Jeder Klick auf meine Webseite kostet mich 0,01 €. Durch Trackinginstrumente wie Google Analytics oder Piwik kann ich leicht errechnen, wie hoch die Conversionrate für mein E-Book ist. Bei einer durchschnittlichen Conversionrate von 3% müsste ich also rund 0,33 € einsetzen, um ein E-Book zu verkaufen.
Mit etwas Suchmaschinenoptimierung, lässt sich allerdings der Umsatz bei gleichbleibendem Werbebudget deutlich erhöhen.
Suchmaschinenoptimierung verstehen
Suchmaschinenoptimierung wird selten als ein Teil des gesamten Marketingkonzepts wahrgenommen. Viele Unternehmer können mit dem Begriff „Suchmaschinenoptimierung“ kaum etwas Anfangen. Viele vermeintliche Unsicherheiten führen dazu, dass SEO gar nicht in das Marketingkonzept mit einfließt.
Suchmaschinenoptimierung als „Gesamtpaket“ ist tatsächlich, im Gegensatz zum Performance Marketing, ein sehr schwieriger Marketing Ansatz. Das liegt vor allem daran, dass SEO in extrem viele Teilbereiche des Marketingkonzepts eingreift. Von der Onpage- und Offpage Optimierung, über User Experience Optimierung bis hin zur Conversion Optimierung sind viele Maßnahmen Teil der Suchmaschinenoptimierung.
Eines ist jedoch festzuhalten: Suchmaschinenoptimierung ist keine Zauberei und sie ist auch nichts, was man lieber im geheimen machen sollte. Stattdessen kann SEO das Potenzial von Performance Markting vervielfachen, wenn man es richtig einsetzt.
Die Causalität zwischen Seitenladezeit und Conversion
Es gibt bereits mehrere Studien von großen Onlinehändlern, die das Verhältnis zwischen Sitepeed (also wie schnell eine Webseite im Browser geladen ist) und Conversion bzw. Umsatz analysiert haben. So zum Beispiel eine Studie von Jay Hung und Norberth Danson aus dem Jahr 2013.
Basis der Studie waren sechs Webseiten die von 15 Sekunden Seitenladezeit auf 2 Sekunden Seitenladezeit optimiert wurden. Die daraus entstandenen Auswirkungen auf den Umsatz des Unternehmens waren enorm. Hung und Danson haben die Seitenladezeit ins Verhältnis zur Conversionrate gesetzt und dabei folgendes herausgefunden:
- +3% Conversion für jede Sekunde Seitenladezeit die von 15s bis 8s optimiert wurde
- +2% Conversion für jede Sekunde Seitenladezeit die von 7s bis 5s optimiert wurde
- +1% Conversion für jede Sekunde Seitenladezeit die von 4s bis 2s optimiert wurde

Auch Amazon hat in einer Studie aus dem Jahr 2006 auf den Zusammenhang zwischen Seitenladezeit und Conversionrate hingewiesen. Demnach verliert Amazon pro 100 Millisekunden erhöhte Seitenladezeit 1% seiner Verkäufe.
Die Ladegeschwindigkeit einer Webseite zu optimieren ist Teil einer professionellen SEO Onpage Optimierung. Gründe für eine schnelle Seitenladezeit sind vor allem die gesteigerte Nutzererfahrung bei schnellen Webseiten und auch das verbesserte Google-Ranking. Google selbst hat im Jahre 2010 bestätigt, das die Ladegeschwindigkeit einer Webseite ein Rankingfaktor ist.
SEO + Performance Marketing = Superpower
Jetzt braucht es nur noch ein wenig Mathematik um zu verstehen, warum SEO und Performance Marketing zusammen so wirkungsvoll sind. Wenn die Ladezeit einer Webseite im Rahmen von Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung gesenkt wird, kann aus dem Performance Marketing Budget deutlich mehr herausgeholt werden.
Die Grafik zeigt das Prinzip sehr deutlich. Während das Performance Marketing Budget gleich bleibt, steigt die Conversionrate, was zu höherem Umsatz führt.
Natürlich steigert eine Pagespeed Optimierung (wenn du dich zum Thema Pagespeed etwas tiefer einlesen willst, schau mal Torben Leuschner vorbei) nicht nur den Umsatz aus Performance Marketing. „Ganz nebenbei“ wird dadurch auch das Google Ranking verbessert, was zu höherem organischen Traffic führt. Das wiederum maximiert den Umsatz aber sorgt auch zu einer erhöhten Markenwahrnehmung.
Fairerweise muss ich natürlich zugeben, dass auch eine Analyse und Optimierung der Seitenladezeit mit Kosten verbunden ist. Dabei handelt es sich aber im Gegensatz zum Performance Marketing um eine einmalige Investition, die lediglich wiederholt werden muss, wenn sich die Webseite grundlegend verändert.
Fazit
Performance Marketing für sich genommen, ist ein effektives Werbeinstrument im Online-Marketing. Kombiniert mit einer SEO-Onpage Optimierung, im speziellen einer Optimierung der Seitenladezeit, kann der Erfolg einer Performance Marketing Maßnahme allerdings massiv gesteigert werden.
Nutzt ihr in eurem Unternehmen Performance Marketing Strategien? Wenn ja, habt ihr euch bereits mit Suchmaschinenoptimierung insbesondere mit Pagespeed-Optimierung beschäftigt?
Tatsächlich ist für mich die Ladezeit einer Webseite, speziell eines Onlineshops, sehr wichtig. Sogar so sehr, dass ich von gemietetem Webspace bei einem namenhaften Anbieter auf einen eigenen Server gewechselt bin.
Das setzt zwar gewisse Kenntnisse voraus, aber bereits ab einigen wenigen Domains ist es sogar günstiger als shared Webspace.
Als Beispiel nenne ich einfach mal einen meiner Shops: http://www.putzlappen.biz (etwas Werbung darf ja auch mal sein, und wenn das Kommentar deswegen nicht freigeschalten wird, dann kann ich auch damit leben 😉 )
Auch nach unzähligen Arbeitsstunden war ich nicht in der Lage die Ladezeit der Seite auf unter acht Sekunden zu bekommen, zur Stoßzeit waren es sogar über zwölf (!).
Nach Umzug auf den neuen Server sieht die Sache deutlich anders aus.
Worauf ich hinaus will: nicht immer bringen Optimierungen auf der Seite der Software den gewünschten Erfolg. Aber schlussendlich zählt ja nur das Ergebnis und auch ich kann bestätigen Pagespeed = Conversion.
Hi Sebastian,
danke für dein Feedback und dein Erfahrungsbericht. Ich kann deine Erfahrungen nur bestätigen. Pagespeed ist für mich fast der wichtigste Punkt bei einer Onpage-SEO Analyse. #sitespeedmatters
PS: Ein bisschen Werbung ist kein Thema 😉