[sam id=“2″ codes=“true“] Immer mehr Blog- und Webseitenbetreiber verkaufen auf ihren Webseiten Links und Artikel. Anscheinend ist das inzwischen gängige Praxis, denn die Häufigkeit solcher Artikel nimmt rapide zu und das, obwohl Google ganz klar dagegen vorgeht.
Für mich spielt dabei aber noch ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle. Blogbetreiber die Links verkaufen, stellen sich ganz klar gegen ihre Leser. Warum das so ist und wie man gekaufte Artikel erkennt, erkläre ich im Anschluss.
Die Richtlinien von Google
Zuerst einmal muss klar gestellt werden, dass der Verkauf von Links oder ganzen Artikeln grundsätzlich gegen die Google-Webmaster-Richtlinien verstößt. Google äußert sich hierzu ganz klar. Hier ein Auszug aus dem Google Webmaster Blog:
Das zeigt eindeutig, wie Google zum Linkverkauf eingestellt ist. Wer die Webmaster Richtlinien nicht beachtet, wird früher oder später durch Google heruntergestuft und verliert dadurch große Teile des wichtigen Google Traffics.
Gekaufte Links und Artikel erkennen
Gekaufte Links oder Artikel zu erkennen ist oft einfacher, als man denkt. Dazu muss man lediglich wissen, wie der Linkhandel funktioniert. Meist werden Links über eigens dafür eingerichtete Plattformen gehandelt. Der Tausch läuft immer nach demselben Schema ab.
Der Werbetreibende gibt ein Keyword vor, welches verlinkt werden soll. Der Blogger bekommt dann den Auftrag um dieses Keyword herum, einen Artikel zu formulieren. Dies gelingt dann mehr oder weniger gut. So ist in fast jedem Fall der Ablauf. Dabei gibt es aber einige Möglichkeiten, einen Linkkauf fast auf den ersten Blick zu erkennen. Welche sind das?
- Nie mehr als zwei oder drei Verlinkungen pro Seite. Daran halten sich die meisten Websites, denn je mehr ausgehende Links es gibt, desto weniger „Linkjuice“ wird übertragen.
- Es werden meistens harte Keywords verlinkt. Also zum Beispiel „SEO Hannover“ oder „Kredit“. Ab und zu wird aber auch gemixed. Dann wird ein hartes Keyword verlinkt und eine weitere Verlinkung durchgeführt, die auf die gleiche Website zeigt, aber mit dem Anker „hier“ oder „Auf dieser Seite“.
- Die Artikel um das Keyword sind meist wenig aussagekräftig. Meistens bauen die Blogger ein Konstrukt aus schlecht recherchierten Fakten um das Keyword herum auf, damit es passt. Zum Beispiel ist das Thema Onpage SEO schon x-mal besprochen worden, trotzdem gibt es dann einen weiteren Artikel, mit den gleichen Infos wie immer, nur damit das Keyword passt.
- Ganz billig: das Keyword passt überhaupt nicht zum Content. Das gibt es tatsächlich relativ häufig. Wenn ein SEO Blog über den neuen Toyota schreibt oder über ein Online Casino, dann ist die Sachlage eindeutig.
- Keywords sind aus dem Zusammenhang gerissen, oder es fehlen Satzzeichen in der Verlinkung. Oft sind die Artikel so schlecht geschrieben, dass Satzzeichen weggelassen werden, nur um das Keyword richtig verlinken zu können.
- Artikel mit anderen Artikeln des Bloggers ins Verhältnis setzen. Wie verlinkt der Blogger normalerweise? Werden nur einzelne Keywords verlinkt, oder auch ganz Sätze? Wenn sonst meistens ganze Sätze verlinkt werden und es dann plötzlich einen Artikel gibt, in dem nur ein Keyword verlinkt wird, dann könnte das schon zu denken geben.
- Links sind „DoFollow“. DoFollow Links sind zu 99% Standard, denn nur so wird der Pagerank weitervererbt.
Und das sind nur einige Punkte. Meist sagt einem schon das Bauchgefühl, dass der Link gekauft wurde. Aber natürlich ist nicht jedes Keyword das verlinkt wird gekauft. Auch ich habe hier im Blog mit Sicherheit schon mehrmals ein hartes Keyword verlinkt, weil es vielleicht gerade zum Artikel passte. Aber wenn die oben genannten Faktoren zusammen auftreten, oder sich häufen, lassen sich daraus Rückschlüsse ziehen.
Liebe Blogger, ihr verärgert eure Leser!
Die Konsequenzen für Blogger die Links verkaufen sind meist tödlich für den Blog. Google ist nicht doof und erkennt gekaufte Links relativ schnell. Daraus folgt eine Abstrafung. Die Webseite verliert Ranking und damit massiv Traffic durch Google, aber das weiß ja schon jeder und ist ein alter Hut!
Viel wichtiger: Liebe Blogger, ihr verärgert eure Leser! Eure Leser vertrauen eurer Meinung. Wer Artikel oder Links verkauft, verkauft seine Meinung. Und das merken die Leser früher oder später. Gerade bei der Vielzahl der Blogs, die man lesen kann, stellt Vertrauen zum Blogger das allerhöchste Gut dar. Blogger, die ihr Vertrauen auf leichtfertige Weise verspielen, werden mir ihrem Blog nie wirklich erfolgreich sein.
Für mich persönlich kann ich sagen: Wenn ich merke, dass ein Blog, den ich lese, Links verkauft, dann verliere ich massiv die Lust mich mit dem Blog zu beschäftigen. Warum ist das so? Wenn man merkt, dass man eigentlich nur Werbeobjekt ist, dann fühlt man sich ausgebeutet. Man verliert das Vertrauen. Und das ist der Tod eines jeden Blogs.
Jeder Blog-Leser sollte sich fragen: Wenn ein Blogger Geld mit dem Verkauf von Links verdient, was sind dann die Intentionen des Bloggers? Würde der Blogger dadurch nicht erkennen lassen, dass ihm das Geld viel wichtiger ist, als seinem Leser eine vernünftige, auf eigener Erfahrung beruhende Meinung zu bieten?
Fazit
Linkverkauf ist attraktiv, weil man damit relativ schnell verhältnismäßig viel Umsatz erwirtschaften kann. Aber meistens ist der Erfolg nur von kurzer Dauer. Entweder verliert man seine Leser oder das Ranking bei den Suchmaschinen oder gar beides.
Als Blogger sollte man lieber auf die langfristig deutlich attraktivere Strategie setzen. Das beinhaltet das Vertrauen der Leserschaft zu gewinnen, guten Content zu verfassen und dadurch gute Umsätze mit Werbemaßnahmen erwirtschaften zu können.
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Kennt ihr vielleicht noch andere Möglichkeiten Linkkäufe zu erkennen? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Katrin Weber says
Endlich jemand, der sich für guten Content – anstatt für Linkschummelei – ausspricht. Ich kann das nur begrüßen. Auch ich wurde schon gebeten, bezahlte Artikel zu bestimmten Keywords zu schreiben. Das habe ich abgelehnt.
Wenn man unbedingt ein besseres Ranking erreichen möchte, dann sollte man es mit den „sauberen“ Methoden probieren. Das ist nachhaltiger als der Kauf von Artikeln oder Links.
Wie wäre es stattdessen mit einem kompetent geschriebenen Gastartikel? 🙂
Viele Grüße & ich lese hier weiter mit
Katrin
Michael says
Hallo Katrin,
danke für dein Feedback. Sehe ich genauso. Btw. Gastartikel sind eine tolle Möglichkeit. Habe mir schon fest vorgenommen in Zukunft auch welche zu verfassen.
Richard says
Gut geschrieben, die wichtigsten Punkte werden erwähnt. Ich denke, dass Seiten die mit Linkkauf oder
künstlichen Links nach oben kommen zwar unter Umständen viele Besucher haben, allerdings werden nur wenige dieser Besucher auch tatsächlich zu Kunden (niedrige Konversionrate). Und das ist das Entscheidende viele Besucher sind nicht so wichtig wie viele Kunden. Wenn die Seite mit natürlichen Links oder echten Empfehlungen nach oben kommt, spricht dies für einen guten Content. Gute Texte und interessante Zusatzangebote lohnen sich daher meiner Erfahrung nach auf jeden Fall, weil sie die
Konversionsrate steigern.
Michael says
Hallo Richard,
danke für deinen Kommentar. Recht hast du! Obwohl es mir in meinem Artikel vielmehr darum geht, das Blogger und Webseiten-Betreiber, die Link VERkaufen, ihre Leser vergraulen, weil sie eben ihre Meinung verkaufen. Und damit verkaufen sie ihr Vertrauen zu den Lesern.