[sam id=“2″ codes=“true“]Viele Webmaster haben großes Interesse an der der Entwicklung von Google, nicht zuletzt wegen der Auswirkungen auf Traffic und Umsatz. Wie entwickelt sich Google in der Zukunft? Eins ist klar, Google und sein Suchalgorithmus verändert sich täglich.
Die neuen Rankfaktoren besser zu erkennen und auszuwerten kann für Webmaster große Vorteile bringen. Heute möchte ich eine Idee vorstellen, über die ich lange nachgedacht habe. Zum einen stützt sich der Gedanke auf einen Artikel, den ich vor einigen Wochen verfasst habe: Warum Backlinks nicht alles sind – Ein Blick in die Zukunft! In diesem Artikel habe ich die Theorie aufgestellt, dass Backlinks nicht mehr lange so elementar für Suchmaschinenoptimierung sein werden, wie sie es heute sind.
Einen Punkt konnte ich in diesem Artikel allerdings nicht klären. Bisher kannte ich nämlich keine Alternative. Was könnte Backlinks ablösen? Fakt ist, dass Backlinks zur Zeit für Google ein Zweischneidiges Schwert sind. Zum einen lässt sich an Hand der Backlinks gut erkennen, wie wichtig eine Website ist. Zum anderen bieten Backlinks auch viel Raum für Manipulationen. Der Linkkaufmarkt ist nicht klein und inzwischen werden enorme Summen für Links bezahlt.
Das möchte Google ändern, denn wie schon im oben genannten Artikel angedeutet, ist Google stets darauf bedacht, seinen Usern das beste „Sucherlebnis“ zu bieten. Keine Suchenden = Kein Werbung durch Google = Kein Umsatz.
Der Google BrandRank

Beim lesen des Artikels Ein Brand bei Google!? SEO Brand Building von Martin Missfeld (an dieser Stelle ein „Danke“ für den schönen Artikel Martin), kam ich jedoch auf eine neue Idee. Warum Backlinks abwerten, wenn man diese lediglich durch einen veränderten Algorithmus verbessern könnte. Derzeit ist die Stärke eines Backlinks von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehört neben dem Trust einer Website auch der Pagerank.
Diese Faktoren haben aber alle das gleiche Problem. Mit genug Geld und Zeiteinsatz lässt sich eine bessere Platzierung in Google praktisch kaufen. Das wäre bei einer Marke anders. Natürlich lässt sich auch eine Marke mit genügend Zeit und Geld aufbauen. Aber das macht deutlich weniger Sinn machen als eine, für Backlinks gezüchtete Website.
Zudem sagt einem bereits der gesunde Menschenverstand, dass ein Brand deutlich weniger Risiken eingeht, als eine X-beliebige Website. Nehmen wir als Beispiel einmal Google selbst. Wenn Google auf eine Produkt verlinken würde, wäre das eine sehr hohe Reputation. Ganz anders wäre es, wenn lediglich eine beliebige Keyworddomain auf ein Produkt verlinkt wäre, auch wenn diese einen sehr hohen Pagerank aufweisen würde. Menschen schenken einer Marke viel Vertrauen. Und Vertrauen wird, nicht zuletzt, auch durch Werbung gebildet.
Außerdem hat die Marke über einen längeren Zeitraum einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Der Brand wird dann mit Eigenschaften in Verbindung bebracht, z.B. mit Vertrauen oder Glaubwürdigkeit.
Die Technik
Wie könnte ein solcher BrandRank aussehen? Martin Missfeld zählt in seinem Blog einige Faktoren auf, die dabei eine Rolle spielen könnten. Zum einen müsste Google genau ersehen können, welche Domain eine Brand-Domain ist. Zum anderen müsste Google entsprechende Faktoren auf die Brand-Domain anwenden und dadurch einen BrandRank aufbauen.
Verlinkt eine Domain mit einem hohen BrandRank auf eine andere Domain, ist dieser Backlink mehr Wert, als der Backlink von einer Website, die lediglich eine starken Pagerank besitzt. Welche die einzelnen Faktoren sind, die in die Google-Berechnungen für den BrandRank einfließen, kann man natürlich nur erahnen. Aber die folgenden Punkte könnten mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen.
- Wie oft wird der Brandname gesucht?
- Wie oft wird der Brandname direkt angesurft?
- Wird für die Marke Werbung geschaltet?
- Wie oft wird der Brandname verlinkt, bzw. erwähnt?
- Wie oft wird die Marke im Social Media erwähnt?
Fazit
Eins muss ich hier klar stellen: Natürlich ist dieser Artikel Spekulation. Aber ein wenig Wahrheit ist bereits dran, denn Google bevorzugt jetzt schon Brands.
Wie auch immer die Zukunft des Googlealgorithmus aussieht, eins ist sicher: Marken bzw. Brands werden dabei eine große Rolle spielen. Selbst Matt Cutts hat bereits mehrfach bestätigt, dass Google ein besonderes Auge auf Brands gelegt hat.
Die Frage ist doch, wie Unternehmer oder Webmaster von dieser Erkenntnis profitieren können. Eine Möglichkeit wäre, in Zukunft verstärkt darauf zu setzen, nicht lediglich Keyword Domains zu registrieren, sondern auf Brand Building zu setzen.
Was meint ihr? Werden Brand bald eine größere Rolle spielen als jetzt schon?
Hallo Michael,
interessanter Ansatz. Ich denke, es geht bereits jetzt stark in die Richtung. Schon jetzt gibt es SERPs, auf denen sich nur Treffer einer Domain oder Marke befinden.
Sollte wirklich auch das Werbevolumen in die Einstufung des Brand-Ranks eingehen, würde jedoch die Qualität von organischen Suchtreffern unterhöhlt, weil so auf indirektem Weg wieder die Bezahlung Einfluss auf das Ranking dieser organischen Treffer nähme…
Hallo Christian,
danke für deinen Kommentar. Ja du hast Recht. Allerdings ist es auch nicht von der Hand zu weisen, das für eine Marke Werbung gemacht wird und zwar meist Online und Offline. Wie das in den Ranking Faktor mit einfließt ist natürlich so eine Sache. Vielleicht ist es einfach nur ein Ja/Nein Faktor. Google würde dann nicht bestimmen für welches Budget Werbung gemacht wird (also je mehr Budget, desto mehr Ranking) sonder nur ob überhaupt Werbung für das Brand gemacht wird.
Weil irgendwie muss der Algorithmus ja erkennen, ob es sich wirklich um ein Brand handelt. Und dabei wird es dann vermutlich je Menge Faktoren geben. Und ich könnte mir vorstellen das einer davon die Frage ist: Wird Werbung für die Marke geschaltet? Ja -> Höherere Wahrscheinlichkeit das es sich um ein Brand handelt.
Endlich mal jemand der das Thema in einem Wortlaut verfasst, den auch ein Nicht-Profi verstehen kann!
5 * für den und den vorigen Artikel von mir!
Hallo Locke,
huch, danke! Schön das dir die Artikel gefallen 🙂
Ein sehr schöner Artikel! Und dann noch leicht und verständlich zu verstehen. Danke
Hallo Michel,
danke, schön das er dir gefällt.
Der Ansatz ist mir schon gut verständlich und dies könnte ein wichtiges Kriterium werden, aber wie genau können denn dann kleine Webseiten und Shops eine eigene Marke entwickeln und was macht eine Marke aus. Ist man schon eine Marke, wenn man auf allen Kanälen vertreten ist und sein Produkt unter einem bestimmten Namen bewirbt oder wie soll das dann in Zukunft aussehen?
Hi Tim,
gute Frage. Also ein großer Aspekt wird Sicherheit die „Zeit“ sein. Eine Marke bildet sich nicht innerhalb von zwei Monaten. Im Blog von Martin Missfeld hat er darauf hingewiesen das ein Anzeichen sein könnte, das Google Pagelinks in den SERP´s anzeigt, wenn der Markenname eingegeben wird. Bei der Suche nach „rankpress“ gibt es zum Beispiel keine Pagelinks. Bei der Suche nach „TagseoBlog“ gibt es Pagelinks. Das könnte ein Hinweis darauf sein, das langsam ein Brand entsteht.
Aber mein Artikel hier stellt natürlich nur ein Gedanken Spiel dar. Deswegen muss man sehen wie sich das Thema längerfristig entwickelt. Vielleicht macht ich mir nochmal Gedanken über deinen Punkt und formuliere dazu noch einen Artikel. Ist sicherlich eine interessante Frage.
Das ist ein sehr interessantes Thema und zwar insbesondere für die SEO- und Affiliatewelt. Denn irgendwie scheint es mir, als wäre diese mögliche Zukunft ganz schwierig für die „Kleinen“. Denn einmal mehr wird Geld wieder eine wichtige Rolle spielen, denn auch eine Brand kann man eben faken, wenn man das Budget hat. Selbst wenn man tausende User dafür bezahlen muss, um eine URL einzugeben (Wie oft wird der Brandname direkt angesurft?).
Hallo Thorsten,
genau das glaube ich eben nicht. Du kriegst als SEO viel schneller ein paar PR 5 Seiten aufgebaut, als eine Website die eine echtes Brand wird. Und um wirklich erfolgreiche Backlinks von Brandseiten verkaufen zu können braucht es nicht nur eine Brandsite, sondern gleich mehrere. Und das ist teuer und extrem viel Aufwand. Und wenn man es dann geschafft hätte eine Brand Website zu etablieren, dann lohnt sich der Linkverkauf wahrscheinlich nicht mehr, weil man durch die Brand selbst viel Umsatz machen kann.
Der letzte Punkt wäre nur ein Faktor in der Bestimmung ob eine Website ein Brand ist. Dazu müssten jedoch jede Menge mehr Faktoren erfüllt sein. Nur weil Websitestartup tausende Besucher direkt ansurfen würden, ist Websitestartup noch lange kein Brand. Auch wenn der Gedanke für mich verlockend erscheint 🙂
Schreib doch mal einen Guide wie man mal eben eine PR5 Affiliate Seite aufbaut 🙂
Danke für deine Antwort!
Hi Thorsten,
schnell geht das auch nicht, keine Frage. Aber es geht deutlich schneller als ein Brand zu erstellen.
Wie immer wird sich Google da wahrscheinlich nicht so leicht in die Karten schauen lassen. Allerdings sind meiner Meinung nach viele der Maßnahmen, die man ergreifen müsste, um ein Brand aufzubauen, vergleichbar mit denen, die ohnehin schon die meisten Webmaster ergreifen, um ihre Webseite bekannt zu machen. Ob das also so einen großen Unterschied macht, wage ich derzeit noch zu bezweifeln. Schließlich würde es auch dann wieder darum gehen, Links, Likes etc. zu erhalten.
Hallo Teresa,
danke für deinen Kommentar. Wir werden sehen. Ich persönlich glaube, das ein Brand doch noch etwas mehr beinhaltet als Backlinks, Linkes und der Bekanntheitsgrad. Aber das liegt noch in der Zukunft. Ich habe mir schon vorgenommen mir darüber nochmal in einem Artikel Gedanken zu machen.
Hallo, danke für den anregenden Artikel. Brands werden auf jeden Fall schon jetzt bevorzugt. Dies erkennt man beispielsweise an den von Google getesteten 7 statt 10 Ergebnissen bei Brands. Auch an der Sichtbarkeit eines großen Kreditkartenunternehmens kann man die Bevorzugung von Brands erkennen. Bin gespannt was uns in Zukunft noch erwarten wird. Viele Grüße Sandra
Hi Michael,
Sehr schöner Artikel! Zu dem Thema habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und ich kann Dir aus meiner Sicht zustimmen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit so nicht weitergehen wird mit dem Wert von Backlinks für die Rankings. Dafür ist, wie Du richtig gesschrieben hast, der Linkkauf-Markt zu groß und die Backlinkstrukturen zu beliebig manipulierbar.
Den Weg, den Faktor Marke mit in die Rankingfaktoren miteinzubeziehen, finde ich eine richtige Überlegung. Schwierigkeiten sehe ich nur bei der Auswahl der richtigen Kennzeichen für eine Marke. Google wird sicherlich ausschließlich auf online messbare Faktoren setzten, wenn es darum geht eine Website als Marke einzustufen. Und das ist gar nicht einfach, zumal wenn man es algorithmisch lösen will. Ich denke Deine 5 Punkte sind schon richtig gute Ansätze. Nur bei der Frage, wie oft wird der Brandname direkt aufgerufen, frage ich mich, wie eine Suchmaschine das herausfinden soll, ohne auf Daten einer Webanalyse oder von Toolbars zurückzugreifen. Und die Google Toolbar hat nicht jeder Internetnutzer installiert. Aber auch da werden sich sicher Lösungen finden 😉
Auf jeden Fall ein total spannendes Thema über das Du da geschrieben hast! Ich freue mich auf weitere Artikel zu diesem Thema von Dir 🙂
Viele liebe Grüße
Annemarie
Hi Annemarie,
danke für deinen ausführlichen Kommentar! Ja den letzten Punkt muss man wohl nochmal überdenken. Aber ich denke das Google immer mehr Möglichkeiten findet auch so etwas herauszufinden. Bin aber gespannt wie sich das Thema entwickelt. Sicherlich wird es da nochmal einen Artikel von mir drüber geben 🙂
Grüße
Micha