Vielleicht kennst du diese Situation: Du hast gerade Dein neues Webprojekt oder deinen neuen Blog gestartet. Du hast ein tolles Design, ein geniales Konzept und es passt einfach alles. Auch der erste Artikel ist bereits online. Eigentlich fehlt jetzt nur noch eines: Traffic! Denn ohne Traffic kann man schließlich kein Geld verdienen. Doch woher soll der Traffic denn kommen?
Woher kommt dein Traffic?
Als Webmaster geht es dir vermutlich ähnlich wie mir, wenn ich ein neues Projekt starte. Ein neuer Artikel, der viel Arbeit und Mühe gekostet hat, wird am Anfang vielleicht nur von einigen wenigen Besuchern gelesen. Das ist schade und kann zeitweise echt deprimierend sein. Wie kann man das Problem lösen?
Lösungsvorschläge findest du bei einer kurzen Googlesuche schnell. Das Mittel zum Zweck heißt „Linkaufbau“. Je mehr Links aufgebaut werden, desto besser die Rankingpositionen bei Google, desto höher der Traffic. Zumindest wird dieser Merksatz oft publiziert und noch öfter geglaubt. Aber leider ist das nur die halbe Wahrheit.
Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis? Es klicken reihenweise Webmaster von einer Webseite zur nächsten und von einem Forum zum nächsten, um Kommentare mit ihren URL´s zu hinterlassen. Das ist der klassische Backlink-Aufbau der leider immer noch im großen Stil betrieben wird.
Leider wird dabei gerne übertrieben. Anstatt einige wenige Kommentarelinks zu erzeugen, werden massenhaft Kommentare abgegeben. Viel hilft schließlich viel, oder?
Was vor einigen Jahren noch wunderbar funktioniert hat, funktioniert heute nur noch sehr bedingt. Ein Konzern wie Google hat sich längst weiterentwickelt und ehe man sich versieht, wird das schöne neue Projekt von Google abgestraft. Vielleicht nicht nach einem Monat, vielleicht auch nicht nach einem halben Jahr aber oft genug passiert es irgendwann doch. Ist das Kind erstmal in den Brunnen gefallen, steht man vor der Frage: War es das Wert?
Übrigens: Ich rede hier nicht von einigen wenigen Kommentarbacklinks oder Forenlinks. Ich rede vom massenhaften Setzen von Links oder dem kaufen von etlichen hundert Links. Es sollte klar sein, dass der Aufbau von fünf Kommentarlinks kein Problem darstellt.
Traffic – Es geht auch anders!
Oft werde ich per E-Mail gefragt, wie man ein neues Projekt denn anders angehen kann. Wie kann man das Risiko, das mit manuellen Linkaufbau einhergeht, minimieren und trotzdem Traffic erzeugen? Die Antwort ist ganz einfach: Mit einer vernünftigen Social Media Strategie. Drei einfache Möglichkeiten möchte ich euch kurz vorstellen und zeigen, warum das gerade für frische Webprojekte von unschätzbarem Vorteil ist.
1. Die eigene Social Media Präsenz
Eine eigene, Themen-relevante Social Media Präsenz auf Facebook, Google+ und Twitter (ich beziehe mich hier nur auf die „großen“ Social Networks, natürlich gibt es auch unzählige weitere Alternativen) aufzubauen, ist eine optimale Traffic-Quelle. Werden neuen Artikel über das Social Network geteilt, sind die Follower nicht selten bereit, den Artikel zu lesen.
Natürlich braucht der Aufbau von Followern Zeit. Deswegen sollte man besser früher als später damit anfangen.
2. Social Community´s nutzen
Auf jedem Social Network gibt es zu beinahe jedem Thema eine Community. Ob es um große Themen wie Mobilfunk oder Technik geht oder um Nischen-Themen wie die Aufzucht von Hamstern, überall findet man gleichgesinnte. Diese Communities gilt es zu finden. Dort kann man seine Artikel vorstellen und um konstruktive Kritik bitten. Dadurch erreicht man potenzielle Besucher und bekommt gleichzeitig Feedback.
3. Social Influencer finden
Jedes Thema auf den großen Social Networks lebt von sogenannten „Influencern“. Das sind Menschen oder Organisationen, die eine große Masse an Followern haben und viele News oder Themen-relevante Informationen verbreiten.
Für den Bereich „Suchmaschinenoptimierung“ gehören SEO-United oder auch Malte Landwehr zu den Top-Influencern. SEO-United zum Beispiel hat auf Google+ über 12.000 Follower, auf Twitter über 15.000 Follower und bei Facebook rund 5.000. Auch Malte Landwehr hat auf Twitter über 14.000 Follower.
Erreicht man also mit einem Artikel die Aufmerksamkeit von einem (oder mehreren ) Influencern, sorgt man damit für enormen Traffic. Und dieser Traffic kann sich sehen lassen, denn es handelt sich zu einem Großteil um Besucher, die wirklich am Thema deiner Webseite interessiert sind.
Das ist doch ein „Alter Hut“
Ja das ist es. Die oben genannten drei Social Media Strategien sind nichts Neues. Die Erkenntnis die dahinter steht, wird aber oft übersehen. Auf Social Networks wird (bis auf wenige Ausnahmen) nur das geteilt, was wirklich einen Mehrwert hat. Und diese Erkenntnis ist Gold wert! In konzentrierter Form könnte das so aussehen:
Natürlich kann man die Aussagen nicht verallgemeinern. Hoch wissenschaftliche Arbeiten werden vermutlich viel seltener geteilt als „Cat Content“, trotzdem ist der Content wertvoll. Die beiden eben genannten Punkte lassen sich nicht auf jedes Konzept übertragen. Meistens geben sie allerdings eine Richtung vor.
Die Schlußfolgerung die Du ziehen musst: Wenn mein Content überragend ist (Content is King?) dann wird meine Webseite früher oder später erfolgreich. Der manuelle Aufbau von unzähligen Backlinks dient dabei nur als risikobehaftete Beschleunigung des Vorgangs. Ist es das Wert?
Fazit
Ein Webseite ohne anständigen Traffic kann deprimierend sein. Der Aufbau von Backlinks ist aber nur eine kurzfristige Lösung, die oft genug schief geht. Konzentriere dich auf deinen Content. Schreibe Artikel die Menschen emotional berühren. Dann kommen die Backlinks meist von ganz alleine. Baue deine eigene Social Media Präsenz auf, gewinne Follower und versuche die Influencer deines Themas zu erreichen.
Wie deine Artikel in den Social Networks ankommen, kann ein Gradmesser für dein Konzept und dein Content sein. Sei also ehrlich mit Dir selbst.
Und jetzt: Viel Spaß beim Schreiben!
Dennis says
Und was schlägst Du für, bzw. bei Online Shops vor?
Michael Boenigk says
Hi Dennis,
das ist schwierig, aber nicht unmöglich. Auch mit einem Shop kannst du eine tolle Social Media Community aufbauen. Du könntest vorerst einen Blog in deinem Shop einbauen und deine Produkte lebendig vorstellen. Möglichkeiten gibt es genug, man muss nur erfinderisch sein.
Klaus says
Es wäre schön, Texte nicht zu unterstreichen, die keine Links sind. Die Zeit der Schreibmaschinen ist vorbei. Man sollte sich an Internet-Standards halten.
Michael Boenigk says
Hi Klaus,
danke für dein Feedback.
André says
Hallo Michael,
ich kann dir nur zustimmen. Aber als Blogger hat man trotzdem häufig Interesse am Linkaufbau um das Ranking zu beschleunigen. 🙂
Karin says
Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen uns mitteilt. Danke dafür.
Gruß Karin