Gestern haben die Betreiber der Suchmaschine Bing die „Bing Webmaster Guidelines“ veröffentlicht. Bing zieht damit mit Google gleich, die bereits seit längerem die Google Webmaster Richtlinien pflegen. Ich möchte euch einen kurzen Überblick über die Bing Webmaster Guidelines geben und dabei einige interessante Unterschiede zu den Google Richtlinien ansprechen.
Unterschiedliche Vorstellungen bei SEO
Die Webmaster Guidelines von Bing, beinhalten wichtige Aspekte für das Webmaster, was das Ranking einer Website betrifft. Man könnte diese auch mit Qualtitätsrichtlinien beschreiben. Bing zeigt, wie eine – in ihren Augen gute – Webseite auszusehen hat. Dabei handelt es sich größtenteils um ähnliche Aspekte, wie sie auch in den Google Webmaster Richtlinien zu finden sind.
Gute Strukturen auf der Webseite und ein korrekter Einsatz von Html und den dazugehörigen Tags werden als Qualitätsmerkmal angeführt. Daneben widmet Bing, und das ist interessant, einen ganzen Abschnitt der Suchmaschinen-Optimierung. Dabei ist es spannend zu beobachten, wie sich die Bing Webmaster Guides von den Google Richtlinien unterscheiden. Der größte Unterschied dabei ist die Tatsache, das Bing direkt über Suchmaschinen-Optimierung spricht, während diesem Punkt in den Google-Richtlinien nicht mal ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Google stellt zwar ein PDF zur Einführung in die Suchmaschinen-Optimierung bereit, dieses ist allerdings nicht Bestandteil der „Google Webmaster Richtlinien“.
Aber kommen wir doch zu den etwas direkteren Beispielen. Bing schreibt in dem Kapitel über Suchmaschinen Optimierung unter dem Punkt „Links“:
Grob übersetzt bedeutet das soviel wie: „Mache dir einen Plan für das interne und externe Linkbuilding“. Das hört sich beinahe so an, als wollte Bing dazu auffordern manuell Links aufzubauen.
Gleich im nächsten Absatz wird zwar davor gewarnt, Link mit Geld zu kaufen aber Bing scheint sich sicher zu sein, dass manuelles Linkbuilding wichtig ist und zu einem erfolgreichen Webauftritt dazugehört. Aber dabei bleibt es nicht. Im nächsten Absatz heißt es dann:
Die wichtige Stelle grob übersetzt: Nutzt Social Media als Hilfe beim Linkbuilding oder fragt einfach bei Webseiten nach Backlinks. Bing fordert hier also zum manuellen Linkbuilding geradezu auf. Während solche oder ähnliche Praktiken bei Google bereits nach Pinguin, Panda und Deindexierung schreien, scheint Bing hier einen anderen Weg zu verfolgen.
Alle guten Dinge sind drei. Es folgt ein weiteres Beispiel:
Hier fordert Bing dazu auf, Keywords direkt zu verlinken. Zwar geht es hierbei nur um die interne Verlinkung und nicht um externe Backlinks. Aber auch bei der internen Verlinkung würde ich inzwischen Vorsicht walten lassen. Das verlinken von harten Keywords (Kredit, Versicherung etc.) kann dazu führen, dass die Webseite durch Google abgestraft wird.
Fazit
Die Betreiber von Bing scheinen beim Thema Suchamschinen-Optimierung neue Wege zu beschreiten. Wohin dieser Weg führt, lässt sich bisher natürlich nur spekulativ betrachten Trotzdem scheint Bing sowohl in den USA als auch in Europa immer mehr Einfluss zu gewinnen.
Wie seht ihr das Thema? Wird Bing in Zukunft ein ernst zunehmender Konkurrent von Google? Oder wird Bing bald mit ähnlichen Spam Problemen zu kämpfen haben wie Google? Ich freue mich auf eure Gedanken!
Michael Schöttler says
Erstmal Danke für deinen Post und Gratz zur Erwähnung bei seo-united bzw Verlinkung 🙂
Ich finde Bing ist einfach ehrlich. Machen wir uns nichts vor, das mit dem freiwilligen Verlinken geht doch nur bei sehr wenigen Inhalten. Wie viele trockene, aber informative Themen finden den ohne LB gar nicht den Weg zur Beachtung.
Die Hürde ist es eben, die oberen Plätze qualitativ hochwertig zu besetzen. Aber gut, dass sich Bing dazu bekennt. Da Google ja anscheinend auch nun bei Bing öfter mal abkupfert, kann es gut sein, dass auch Sie hier etwas nachbessern.. naaj ok man wird ja noch träumen fürfen.
Michael says
Hi,
bitte keine Pseudonyme oder Keywords verlinken. Danke.
Ansonsten gebe ich dir Recht. Für mich steht halt die Frage im Raum, was Bing langfristig vor hat. Und anhand solcher Aussagen ist da schon eine Tendenz zu erkennen. Aber die Zukunft wird zeigen wie das wirklich aussieht.
Michael Schöttler says
Hey ich hab aber schon zu ne hohe Anchortextdiche mit meinem Namen
Naja Bing hat hier bei mir und auch meinen Kunden nen Anteil von 2-5 %. Das ist schon Krass. Aber wen Yandex auch noch losrollt, hoffe ich das die ebenfalls mehr wie Bing arbeiten. Dann bleibt die Frage wie lange Google noch mit dem Mythos des freiwilligen Verlinken arbeiten möchte.
Auch Social Media Inhalte usw. sind immer nur zum Teil zu gebrauchen. Es gibt einfach Bereiche die wird keiner Verlinken. Nehmen wir mal Bestatter oder eben den Finanzbereich… ganz ehrlich da freiwillige Verlinkungen aufzubauen ist schwerst Arbeit und nur mit gezielten spezial Aktionen möglich. Der einfache Webseitenbesitzer dessen Kerngeschäft nicht die Webseite ist, wird es da schwer haben. Auf der Anderen Seite will Google natürlich auch nicht die ganzen Affi Netzwerke mit 0 Mehrwert vorne haben. Schwer schwer, meckern ist ja immer leicht 🙂
Michael says
Ja das ist halt das Problem. Aber auf der anderen Seite: Wie willst du denn einem Bestatter Links aufbauen? Wenn du da Themenbezogene Backlinks findest, dann würde da auch jemand freiwillig verlinken. Klar wird ein Bestatter nicht soviele Backlinks bekommen wie eine Portal mit einem anderen Thema. Aber es geht ja um Themebezogene Links. Trotzdem bleibt die Sache kompliziert 🙂
daniel says
Mich hat es bei dem Update leider auch erwischt. Ich hatte die Möglichkeit nachzuarbeiten, welches ich auch genutzt habe und sehr froh darüber bin. Nur möchte ich beim nächsten mal nicht wieder so kalt erwischt werden. Gibt es eine Möglichkeit sowas schon früher rauszubekommen was bei Google ansteht
Michael Boenigk says
Hi Daniel,
ich empfehle ja immer ein bisschen den Kopf zu benutzen 🙂 Ist nicht böse gemeint, aber meiner Meinung nach das beste Mittel. Und immer auf dem laufenden bleiben, also Foren und Blogs lesen und sich seine Gedanken machen!
Grüße
Micha
Thomas says
Das ist ja wirklich mal ein guter Artikel, Danke dafür!
Michael Boenigk says
Hi Thomas,
freut mich, dass er dir gefällt.
Grüße
Micha